Mittwoch, 15. Mai 2013
Leben...
Niemand spricht alles bleibt stumm.
Hat den niemand etwas zu sagen?
Alle sind sie taub und blind. Sehen und schmecken nichts. Ihre Zungen und Nasen sind unbrauchbar. Können weder riechen noch fühlen.
Und doch LEBEN sie!
Stehen da. Sind nutzlose Wesen der Zukunft. Doch die Gegenwart, Das hier und jetzt ist misstrauisch. Will etwas tun.
Will sie hörend, sehend riechend und fühlend machen.
Kämpft gegen sich selbst.
Und gewinnt!

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Falsche Welt
Sehe sie. Will bei ihr sein. Sie lachen hören. Sie umarmen. Will es So sehr. Und doch darf ich es nicht. Bin ein gefangener Beobachter ohne Gefühle. Sie lacht. Ihre Augen sprühen Funken. Sind kleine verirrte Sonnen im falschen Universum. Sie gehört nicht hier hin. War einmal ein Engel. Ist abgestürzt und hier gelandet. In einer grauen Welt. Dort wo sie nicht leben kann. Sie ist nicht glücklich.
Und als sie dann weint bin ich da. Fange sie auf. Umarme sie. Bin glücklich das sie nicht glücklich ist.
Weil ich dann bei ihr sein kann.

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Es
Ich strecke die Hand danach aus. Das bedeutet, dass ich es annehme. Weil sie es so will. Unsere Finger berühren sich . Wir halten einander fest. Nur für einen kurzen Moment. Doch fühlbar vertraut.
Dann liegt Es schwer in meiner Hand. Das, Was ich niemals haben wollte. Was ich mir geschworen hatte niemals anzunehmen. Was ich gerade getan habe ist unverzeihlich. Es ist falsch. Böse.
Es ist So kalt in meiner Hand. Ich will Es instinktiv fallen lassen. Ich zwinge mich dazu Es fest zu Halten. Meine Finger darum zu verkrallen.
Sie sieht mich an. Ihr Blick ist leer als sie sagt, dass sie gehen muss. Ich sage nichts. Kann nicht.
Dann löst sie sich langsam auf. Sie wird zu Millionen, kleiner, weißer Blüten. Sie umkreisen mich. Dann trägt der Wind sie fort von mir.

Blut läuft meinen Arm hinab. Es dauert einen Augenblick, bis ich begreife woher es kommt. Langsam rinnt ein Blutstropfen nach dem anderen von meiner Handfläche meinen Oberarm hinab. Als es den Ellenbogen erreicht, sammelt es sich dort und fällt schließlich als große Träne herab. Dort, wo die Blutstränen ankommen verkohlt der Boden, als wäre er dort schlagartig verbrannt. Weitere Tränen folgen. Immer mehr Blut kommt. Immer mehr verbrannte Erde.
Doch es hört nicht auf in meiner Hand zu beben.

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Traurigkeit
Als ich das Zimmer betrete hockt sie auf der schmallen Fensterbank in der Ecke. Zusammengesunken, den Kopf in die Hande gestützt und die Arme um sich geschlungen sitzt sie da. Dieser Anblick ist beinahe unerträglich. Ich mache einen Schritt auf sie zu.
"Geg weg" flüstert sie. Ihre Haare hängen vor ihrem Gesicht.
Ich mache noch einen Schritt.
"Bitte" sagt sie etwas lauter. Dann bricht hörbar ihre Stimme.
Trotzdem setze ich mich wieder in Bewegung. Einen Fuß vor den anderen. Bis ich vor ihr stehe. Dann kauere ich mich ihr gegenüber. Ihre Hände krallen sich in den Stoff ihrer Hose, sodass ihre Fingerknöchel weis hervortreten.
Sehr lange sitzen wir einfach nur da. Ich höre ihren ungleichmäßigem Atem zu und weis nicht wie ich ihr helfen soll. Es scheint unmöglich sich ihr zu nähern.
Dann streckt sie eine Hand nach mir aus. Se berührt mich an der Schulter. Ihre Hand wandert höher. Tastet sich langsam vorwärts über meinen Hals. Fährt durch meine Haare und bleibt schließlich auf meinem Gesicht liegen. Umschließt die rechte Hälfte ganz.
Den Kopf immer noch auf den Knien gebettet streckt sie auch die andere Hand aus.
"Könntest du mir deine Hand geben bitte?" fragt sie, bevor ihre Stimme erneut bricht.
Ich strecke ihr meine Hand endgegen. Als unsere Figerspitzen sich berühren, greift sie danach, umschließt sie fest und zieht sie zu sich heran.
Mein Handrücken streift ihr Haar. Dann legt sie meine Handfläche über ihre Augen. Von Außen presst sie ihre Hand über meine.
Lautlos weind sie.

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Normal...?
Ich kann nicht verstehen wie er so etwas tun kann. Wie er Tag für Tag mit diesem Gewissen lebt. Sich nichts anmerken lässt und so tut als wäre alles normal. Als wäre die ganze Welt normal. Als wäre es normal leuchtende Flügel auf dem Rücken zu tragen und wunderschön zu sein. Als wäre es normal hier zu Sein, zwischen Zentauren, Einhörnern und Nixen. Als wäre es normal, dass sie sprechen und uns zulächeln konnten. Als wäre es normal, dass Bäume laufen und Hexen im Himmel auf Besen herum flogen.
Du Stehst nur neben mir und sagst nichts.
Als wäre es normal, dass ich hier oben sitze, auf Einem Thron und über all das herrschen soll.

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"ER LIEBT DICH NICHT"
"Er liebt dich nicht" sagte er.
Wie das Mondlicht durch das geöffnete Fenster auf die beiden Gestallten im Zimmer fiel, war es schon fast unbegreiflich wie nah sie sich gegenüber standen, doch wie weit sie nun in Wirklichkeit von einender entfernt waren.
"Er hat es nie getan."
Sie schaute auf ihre Hände. Schwieg.
Für einen kurzen Moment erinnerte er sich an etwas aus ihrer Kindheit. Nur ein kurzes aufglimmen eines Bildes in seinem Kopf und doch erinnerte er sich sofort an die ganze Geschichte.
Er hatte Sie mehrmals gesehen, wie sie vor einem Spiegel stand und sich geradewegs selbst ins Gesicht starrte. Für einen Moment waren ihre Augen hin und her gehuscht, als würde das Gesicht im Spiegel nicht ihr gehören. Als müsste sie jedes Merkmal, jede Falte merken und gut in ihr Gedächnis einprägen, um den Gedanken daran später hervor zu holen und zu gebrauchen. Am ende starrte sie sich immer selbst in die Augen und für einen Moment wirkten diese dann so leer als wären sie tot. Tote Augen im Gesicht eines lebendigen, wunderschönen Mädchens.
Ihn machte es jetzt genauso krank in diesem Zimmer zu stehen mit dem ganzen Spiegeln und der Tatsache das ihre Augen hier tot waren, wie die Traurigkeit darüber, dass sie noch immer den Blick auf den Boden gehefet hatte.
"Verdammt, er hat dich niemals geliebt, verstehst du?" Schrie er ihr nun entgegen.
Er konnte seine Wut darüner, dass sie nicht einmal zusammengezuckt war und immer noch zu Boden starrte nicht mehr bremsen. Er fuhr herum und schlug blindlings in einen der Spiegel, die überall hingestellt und aufgehängt waren. Er zersprang in tausend messerscharfe Teile und der wunderschöne Ramen bracht entzwei. Klirrend fielt alles zu Boden. Doch das war ihm noch nicht genug. Der eine Spiegel war nur einer unter tausenden. Er schlugt noch einmal zu. Diesmal jedoch bewegte sie sich. Sie hielt ihn nicht auf. Doch sie bückte sich und sammelte die vielen, winzigen Scherben auf.
Er stand einfach nur da, betäubt von der eigenen Tat, de er gerade begangen hatte und sah zu, wie sie behutsam jede einzelnen Splitter aufhob und in ein großes gefaltetes Tuch legte. Als der Boden wieder glatt und makellos wie vorher aussah ging sie zu dem Tisch, der mitten im Zentrum der Spiegel stand. Vorsichtig und mit einem leisen klirren legte sie das Tuch auf die glänzend polierte Tischplatte, die selbst ein Spiegel ist. Dann ging sie hinüber zu ihm. Wortlos reichte er ihr die Hand, als sie ein kleineres Tuch aus der linken Tasche ihres langen, gemusterten Rocks zog. Sie tupft seine Hand, dessen Fingerknöchel zu bluten angefangen hatten behutsam ab. Dann lies sie das Tuch in ihrer rechten Rocktasche wieder verschwinden. Wie immer. Ihr Blick war noch immer nach unten gerichtet. Sie standen sich so nah gegenüber, dass sie sich fast berührten und doch wusste er, dass sie in diesem Augenblick sehr weit weg war.Sie war nicht hier bei ihm und ihre Augen waren leer und tot auf den Boden gerichtet.
Dann zuckten ihre Fingerspitzen und sie hob den Kopf.
Immer wieder wünschte er sich sie würde ihn anschauen, wenn sie es nicht tat. Doch wenn es geschah war er nie darauf vorbereitet.
Kupferne, hüftlange Haare, stechend grüne Augen, die jedes mal anders zu sein schienen und das Gesicht einer feinen Porzellanpuppe.
Jetzt waren ihre Augen nicht leer. Sie schaute ihn an. Voller ruhelosem Verständnis und leiser Erwartung.
Am verblüffendsten war es immer noch, dass er ihr überhaupt ins Gesicht schauen konnte.

Dem Mädchen, das seine Schwester umgebracht hatte.
Für einen Jungen, der sie nicht liebte.
Der sie nie geliebt hatte.

Doch mit diesem einen Blick Aus ihren grünen Augen vergibt er ihr.
Weil ER sie liebt.

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